Liebe zur Kunst im Wandel, Andreu Ginestet.
Der Elan, die große monumentale Plastik ist das erste und beste Beispiel dafür wie die Liebe zur Kunst im Wandel Menschen bewegt. Ich stelle den Elan in einem 10 Minuten Video vor.
Wie ich die Kunst sehe.
Der Titel „Liebe zur Kunst im Wandel“ beinhaltet drei für mich wichtige Begriffe. Von den drei Begriffen ist die Kunst der Mittlere, weil sie mein Medium ist, um das sich alles andere artikuliert. Kunst fungiert als Scharnier zwischen der Liebe und dem Wandel. Kunst eröffnet also den Raum für Wandel und bringt Liebe zum Ausdruck. Der Künstler wiederum ist das sich bewegende Scharnier zwischen Gegenwart und Zukunft, siehe Bild.
Wandel
Mit Wandel meine ich sowohl den Wandel in der Zeit in der wir leben, als auch die Vielfalt des kulturellen Wandels. Ich freue mich, die Vielfalt aller Kulturen kennenzulernen, und in meinem Werk zu integrieren. Deswegen haben mich von der ersten Sekunde an afrikanische wie osteuropäische Kunstformen fasziniert, und später, minoische. ägyptische, asiatische und orientalische Stil Elemente. Fazit ist dass mich alle Kulturen, auf allen Kontinenten interessieren. Deswegen reise ich, bin vielfach engagiert und schreibe z.B. gemeinsam mit brasilianischen Autoren Bücher.
Die drei Begriffe, Liebe, Kunst und Wandel findet der Betrachter in meiner Kunst wieder, da ich sie künstlerisch verarbeite. Der Vielfalt der Kulturen entspricht zum Beispiel die Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten in meiner Bildhauerei und Fotografie. Architektur, Malerei, Prosa und Zeichnung sind in der Bildhauerei enthalten. Kultur ist etwas Komplexes und Umfassendes, weswegen es Sinnvoll ist Kunst komplex, oder tiefgreifend zu gestalten. Ich lege den Schwerpunkt meiner Tätigkeit in die Bildhauerei oder Fotografie, je nach Bedarf, Möglichkeiten und Begegnungen, mit zum Beispiel anderen KünstlerInnen. Je nach Begegnung und je nach Kontext, arbeite ich mal mehr, mal weniger intensiv, Projektbezogen und gemeinschaftlich.
Vielfalt, Technik und Wandel
Ebenso wie die Vielfalt von Kulturen und Gattungen begeistert mich die Vielfalt von Werkstoffen. Viele Werkstoffe kommen in meiner Kunst vor: Holz, Metalle, Stein, Keramik, Gips, Papier, etc. Ich liebe die unterschiedlichen Werkstoffe in der reinen Form, und in der Kombination. Die Verwendung von unterschiedlichen Werkstoffen regt mich an, philosophisch nachzudenken.
Innovation ist eine meiner Grundlagen. Ich habe Tone erfunden, Brennverfahren, neue Aufbaumethoden entwickelt, all das was notwendig ist um Werkstoffe kreativ einzusetzen.
Ein Beispiel hierfür ist die Verwendung von Tonen und Techniken zur Entstehung meiner monumentalen Plastik Elan. Generell meiden Keramiker den Riss. Ich dachte anders. Wenn wir aus Angst vor dem Riss, alles tun, um den Riss zu meiden, können wir ebenso den Riss als natürliche Eigenschaft akzeptieren, und statt einen großen Riss, Milliarden von kleinen Rissen erzeugen, die wir aber bändigen können. Für die Schaffung meines Tones bedeutete dies, dass ich dem Ton einen allzu großen Schamottekern zufügen musste, um bewusst viele kleine Risse zu erzeugen. Ich entwickelte diesen Ton in einem Labor in Koblenz, und schuf damit mein Werk Elan aus 30 T Ton und massiv.
Der Einsatz hat sich gelohnt. Es sind einmalige Kunstwerke entstanden, die den Wandel in Industrie, Technologie und Gesellschaft gefördert haben. Erst nachdem der Elan fertig war konnte die Bildhauerei insgesamt, um eine neue Dimension ergänzt werden. Mit dem neuen Ton wurde die Herstellung von keramischen Plastiken in einer neuen Dimension denkbar.
Technik und Philosophie
Als philosophischer Künstler machte ich eine Analogie zwischen dem Ton, dem Riss und menschliche Gesellschaft. Meine Erfahrung am Elan machte mir deutlich, dass so wie der Keramiker den Riss fürchtet, der Politiker den gesellschaftlichen Riss ebenso fürchten sollte. Daher erarbeitete ich nach dem Elan Konzepte dazu, wie wir den großen Riss in Gesellschaften meiden, und durch kleinste Risse ersetzen. Jahre später erfuhr ich in den Sozialwissenschaften, dass es eine Analogie in Familiensoziologie gibt: die höfliche Nichtbeachtung (der kleine Riss). Es gab also bereits eine Parallele zwischen meinem Ton und unserer Gesellschaft, im künstlerischen Prozess.
Zusammenfassend kann ich behaupten dass Vielfalt meine Kunst kennzeichnet.
Drei Schwerpunkte: Liebe, Zukunft und Wissenschaft.
Liebe
Wie alle Künstler habe ich deutlich erkennbare Schwerpunkte. Meine Kunst widme ich der Liebe. Meine Liebe für die Kunst zeige ich im Wandel, in der Vielfalt, und in der Freude und der Fruchtbarkeit des Lebens. Das sind die Hauptdarsteller in meinen Bildern und Skulpturen. Meine Kunst ist sehr feinfühlig. Das betone ich, weil meine Kunst keinen flüchtigen Blick oder frivolen Umgang zulässt. Denn Liebe beinhaltet neben der Feinfühligkeit auch Aufmerksamkeit. Und meine Kunst verlangt viel davon ab. Einfallsreichtum, Innovation und eine einfühlsame Ethik verbinden mich mit der Zukunft. Zukunft enthält all das, was neu und unbekannt ist.
Zukunft aus Wandel
In meiner Kunst spricht die Zukunft in die Gegenwart hinein. Das wirkt auch schon mal surreal, weil ich unbekannte Motive darstelle. Neues und unbekanntes kann verunsichern und verwirren. Meine Kunst ist wie ein Zeitportal, der Ort an dem sich Zukunft manifestiert, auch wenn nur in Andeutungen. Zukunft kann dann zustande kommen, wenn aus der Zukunt kommende Themen, Fragen und Aufgaben Eingang in die Gegenwart erhalten. Das hilft Menschen, weil somit das verwirrende geklärt werden kann. Das unbekannte kann mit den Sinnen erfasst werden. Menschen müssen sich an etwas Fremdes heran-tasten. Am besten geht das, wenn in der Kunst viel Liebe steckt, die eine Annäherung erleichtert und der Unsicherheit begegne ich am besten mit feinfühliger Freude. Das Fremde und die Annäherung an das Fremde bedeuten Wandel.
Neben der Liebe zur Kunst und der Anbahnung von Zukunft verbinde ich mit meiner Kunst radikale Fragen aus der Zukunft. Zu diesen Fragen gehören Fragen, wie: Die Emanzipation des Menschen und ihre Evolution, die Loslösung der Gewalt, die Nachhaltigkeit, etc. Radikale Fragen lassen sich in der Kunst frei erörtern. Sie können aber leichter in der Wissenschaft geklärt werden. Deswegen widme ich mich ebenso der Verbindung aus Kunst und Wissenschaft.
Wissenschaft
Wissenschaftler gaben zwischen dem Jahr 2000 und 2010 die Komplexität als Forschungsfeld bekannt. In der Kunst leiste ich parallel zur Wissenschaft einen Beitrag zur Verständigung und Anpassung an die Zukunft des Umgangs mit Komplexität. Meine Kunst ermöglicht, dass der Begriff der Komplexität Eingang in den Alltagsdiskurs findet. Meine Arbeit ist komplex, und ebenso haptisch und bildhaft. Das macht es möglich die Komplexität zu erfühlen und zu verinnerlichen. Menschen erfahren dadurch Komplexität über die Sinne.
Damit solch schwere Begriffe wie Komplexität Eingang in den Alltagsgebrauch finden schmiede ich Allianzen mit Wissenschaftlern, und baue sprachliche Brücken. Die Klärung von Fragen und neuen Begriffen in Texten, das sind Brücken, die es erlauben Ideen verständlich zu machen. Die Brücke in die Zukunft baue ich mit der Empathie. Und die Empathie gestattet es mir die Idee praktisch umzusetzen. Der Ansatz von der Theorie in die Praxis existiert ebenso in der Wissenschaft, wie in der Kunst. Deswegen verwenden Wissenschaftler ebenso bewusst die Empathie als Mittel zum Zweck, um Fortschritt zu ermöglichen. Vorwiegend Physiker vertreten diesen Ansatz. Zu denen fühle ich mich hingezogen.
Meine Absicht und Wünsche
Zusammenfassend, ist meiner Meinung nach der Weg über die Liebe in meinen Augen der einzig gangbare Weg in die Zukunft. Über die Liebe lässt sich Freundschaft und Kameraderie entwickeln. Aus der Zusammenarbeit entstehen in der Folge alle Lösungen für Fragen aus der der Zukunft. Wissenschaftler sprechen darüber dass mittels der Empathie, der Fähigkeit sich in den anderen einzufühlen, die Fähigkeit zur Kooperation steigt.
Da unsere Zukunft immer komplexer wird, ist der Bedarf an einer gesunden Kommunikation massiv gestiegen. Hierzu bedarf es der weisen Unterscheidung zwischen Kategorien des Denkens. Mit der Strategie der Liebe kann ich z.B. taktisch Trauma und Erblasten heilen und Kooperation fördern. Das ist die Aufgabe der Begegnung mit und in der Kunst, sofern Liebe das Thema der Kunst ist. Die Darstellung der Liebe allein ist bereits eine große Herausforderung. Meine Kunst dient der Begegnung. Meine Skulpturen, mit ihren emotionalen und nuancierten Ausdrucksmöglichkeiten sind eine Herausforderung an die Selbstwahrnehmung des Betrachters. Das liebevolle Hinterfragen des Selbst dient dazu die eigene Identität zu verdeutlichen. Aus der damit gewonnenen Klarheit entsteht Transparenz in der Kommunikation.
Der Umgang mit Emotionen
Meine Fotos wecken starke Emotionen und bringen Menschen zum Staunen und erleben. Bei der Einweihung meiner Ausstellungen ist das Publikum oft gerührt und schüchtern, weil sich fremde Welten auftun. Wenn zum Beispiel Fotos starke Emotionen wecken und es für den Betrachter keine Möglichkeit gibt, diese verbal auszudrücken, erzeugt dies Rätsel, die ich mit Prosa auflöse. Deswegen erkläre ich meine Bilder und die darin enthaltenen Metaphern. Damit übersetze ich zum Beispiel Elemente aus der katalanischen, der spanischen Kultur in das Deutsche oder Französische. Ich rege ebenso zum eigenen Interpretieren an, und viele Betrachter gehen dann in die Opposition.
Mein Dank an Sammler, Besucher und Betrachter
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Kennenlernen meiner Arbeiten. Wenn Sie eine starke Liebe für meine Kunst in ihrer eigenen Verwandlung entwickeln, bin ich glücklich.